CTP ist CRON

CRON Drupa

Die Chromos Group AG vertreibt seit mehreren Jahren CTP-Anlagen von CRON in der Schweiz. Mit Erfolg: Fast 40 Installationen sprechen eine deutliche Sprache. Doch die Kommunikation war immer etwas zurückhaltend – CRON ist ein chinesischer Anbieter. China und «guter Preis»? Das kennen alle. Aber China in Verbindung mit «bestmöglicher Technologie plus Topqualität»? Das glauben wenige. Dabei sind genau das die Gründe dafür, weshalb sich beispielsweise die Werner Druck & Medien AG aktuell für ein CRON-System entschieden hat. Die Chromos Group sagt klar: «CRON-Produkte sind derzeit die technologisch besten CTP-Systeme auf dem Markt.» Damit werden Gewissheiten erschüttert.

Text: Paul Fischer / Bild: Chromos Group

Es gab Zeiten, in denen eine moderne CTP-Anlage – neben der Druckmaschine oder dem neuen Sammelhefter – eine wichtige Prestige-Investition für grafische Betriebe war. Davon ist heute nicht mehr viel zu spüren. CTP-Anlagen sind nach wie vor für Druckereien mit analogen Drucktechnologien ein essenzielles Produktionselement, ein sogenannter Bottleneck: wenn die CTP-Anlage nicht arbeitet, stehen auch die Druckmaschinen still.

Doch der technologische Fortschritt, wie man ihn noch zur und nach der Jahrtausendwende beobachtete, gehört von aussen betrachtet der Vergangenheit an. CTP-Systeme haben schon vor einem Jahrzehnt eine Produktivität und einen Automatisierungsgrad erreicht, der für die verschiedensten Bedürfnisse der Druckereien ausreichend ist. Als 2008 die ersten 96-Seiten-Rollenoffsetsysteme am Markt vorgestellt wurden, war das für die CTP-Anbieter noch eine echte Herausforderung. Doch der Trend «immer leistungsfähiger, immer schneller» ist längst gebrochen. Grosse Rollenmaschinen werden heutzutage neu nur noch selten bestellt (im Vergleich zu 2008). Deshalb besteht schlicht kein Grund mehr, noch schnellere CTP-Systeme zu entwickeln. Damit verbunden ist ebenfalls der sehr hohe Grad an Zuverlässigkeit und Produktionssicherheit der CTP-Systeme.

Noch um das Jahr 2000 herum setzten auch mittelgrosse Druckereien auf Back-up-Lösungen und arbeiteten mit zwei Maschinen, falls es zu einem Ausfall kam. Hierzulande ist das nur noch bei Swissprinters und den grossen Zeitungsdruckereien der Fall. Das CTP-System – früher ein aufregendes Produkt bester Ingenieurskunst – ist also eine «Commodity» geworden. Dementsprechend hat sich der Herstellermarkt für CTP-Systeme geändert. Es fand ein umfassender Konzentrationsprozess statt.

Der lange Zeit unbestrittene Innovator im CTP-Markt war die japanische Screen. Auch Agfa und Fuji setzen zumindest im Akzidenzbereich seit etlichen Jahren auf Screen-Systeme, die unter eigenem Label verkauft werden. Daneben haben sich Heidelberg und Kodak mit ihren eigenen Systemen am Markt etabliert. In den Nullerjahren erschien die Vorstellung, hochleistungsfähige CTP-Systeme in China zu bauen, noch abwegig. Doch das ist Vergangenheit.

Was vielen nicht bewusst ist: Das meiste, was heute als CTP-System geliefert wird, ist ganz oder zumindest teilweise «made in China». Screen hat ein Montagewerk in China, ebenso Kodak. Die Endmontage der Kodak-Systeme erfolgt allerdings wieder in Vancouver, das hat wahrscheinlich zolltechnische Gründe. Die Einzigen, die bislang alles in Europa fertigen, sind Heidelberg. Vor diesem Hintergrund wirkt die CRON-Geschichte eigentlich gar nicht so aussergewöhnlich. Es gibt aber zu all den genannten Herstellern einen bedeutenden Unterschied: Für CRON ist die Entwicklung und der Bau von CTP-Anlagen das Kerngeschäft.

DIE FIRMA AUS HANGZHOU

Gründer, Inhaber und Cheftechniker der Firma ist Mike Xiang. In seinem Lebenslauf steht auch die Professur an einer technischen Universität in Peking. Stammsitz der Firma ist Hangzhou, rund 190 km südwestlich von Schanghai. Einwohnerzahl? 9,2 Millionen. Für chinesische Verhältnisse keine grosse Sache. In der Geschichte Chinas spielte die Stadt immer eine wichtige Rolle als Handels- und Wirtschaftszentrum, im Mittelalter war sie Sitz der Song-Dynastie. Marco Polo, der damals China bereiste, bezeichnete die Stadt «als die schönste und grossartigste Stadt der Welt». Heute wird der Grossraum Hangzhou oft auch als das «Silicon Valley» Chinas bezeichnet. Alibaba hat hier seinen Hauptsitz. Gemäss einer aktuellen Auflistung des Magazins «Forbes» gibt es in Hangzhou 47 Milliardäre. Die Stadt wird damit als «zehntreichste Stadt der Welt» geführt. Ein Kuriosum am Rande: im Grossraum Hangzhou befindet sich ein originalgetreuer 108 Meter hoher Nachbau des Eiffelturms.

Im Herbst 2018 besuchte der Autor dieses Artikels im Rahmen einer Studienreise die Entwicklungs- und Produktionsstätten von CRON. Vor dem Besuch hiess es noch «CRON who?», nach dem Besuch war allen Teilnehmern klar, was für ein Bijou die chinesische Firma darstellt. Ein Entwicklungs- und Produktionszentrum, das sich in Sachen Know-how, Herstellprozesse und Qualitätsbewusstsein vor den Herstellern aus Japan, Europa und Nordamerika keineswegs verstecken muss.

Im Gespräch mit «swiss print + communication» zu den Vorzügen von CRON-Systemen äussern sich Stefan Werner (Leiter CRON EMEAR), Thomas Früh von GP Systems (seit vielen Jahre CRON-Betreuer in der Schweiz und in enger Zusammenarbeit mit der Chromos Group) sowie Adrian Meyer und Patrick Martin von der Chromos Group. Was CRON von allen anderen Anbietern unterscheidet, erklärt Adrian Meyer an einem visuellen Beispiel: «An der letzten drupa gab es nur einen Hersteller, der CTP in all seinen Varianten auf dem Messestand zeigte. Und das war CRON. Alle anderen, etablierten westlichen und japanischen Hersteller versteckten ihre CTP-Systeme, sofern sie überhaupt ein solches System aufstellten, irgendwo am Rand des Standes. Im Zentrum standen eindeutig die verschiedenen Digitaldrucksysteme. Das signalisierte für mich sehr klar, welche Technologie-Strategien die Unternehmen damit verfolgen. Seit der letzten drupa sind mittlerweile fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit hat CRON neue Innovationen vorgestellt, ihr Angebot rund um die CTP-Belichter erweitert und neue Systeme entwickelt. Die Mitbewerber haben in dieser Zeit nichts Neues auf den Markt gebracht.»

WAS SPRICHT FÜR CRON?

Adrian Meyer sagt dazu klar: «Wir verkaufen CRON-Systeme nicht mit dem Argument des besten Preises, sondern mit dem des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses.» Patrick Martin ergänzt: «Viele Akzidenzkunden in der Schweiz arbeiten mit CTP-Systemen, die mittlerweile zehn und mehr Jahre alt sind. Hier besteht gemäss unserer Einschätzung ein Nachholbedarf. Generell gibt es zwei Strategien, die wir heute am Markt sehen. CTP-Systeme werden im Rahmen eines neuen Druckplattenvertrages, eines umfassenden Worfklow-Updates oder einer Investition in eine neue Bogenoffsetmaschine durch ein System des jeweiligen Anbieters ersetzt.

Mit CRON positionieren wir uns rein auf der Investitionsgüterschiene. Es spielt keine Rolle, mit wem der Kunde einen Plattenvertrag hat oder welchen Workflow er einsetzt. Wir argumentieren mit den Vorzügen, welche die CRON-Technik bietet. Durch unsere Exklusiv-Partnerschaft mit Fuji können wir den Kunden natürlich beide Strategien anbieten.»

Thomas Früh stellt die technischen Vorzüge in den Vordergrund: «CRON setzt auf ein Einzeldioden-Belichtungs-System, dies gegenüber der bei vielen Mitbewerbern eingesetzten GLV-Lasertechnologie. GLV verspricht schnellere Belichtungszeiten, CRON setzt auf andere Konstruktionstechniken. Der Nachteil von GLV: Geht im System eine Diode kaputt, muss der gesamte Kopf ersetzt werden. Beim Einzeldiodensystem nur die einzelne Diode, gleichzeitig kann der Kunde bis zum Technikereinsatz weiterproduzieren, der Belichter ist einfach langsamer. Vor dem Hintergrund von Total Cost of Ownership bietet CRON die beste Lösung.»

Patrick Martin spricht einen weiteren Vorteil an: «CRON baut äusserst kompakte Systeme. Dies nicht nur bei den Belichtern, sondern auch bei den Automatisierungs-Applikationen und weiteren Zusatzaggregaten, die man selbst entwickelt oder direkt in das CTP-System verbaut. Wir haben verschiedene Installationen erlebt, bei denen die Kunden das neue CRON-System neben das bestehende System das weiterproduzierte – gestellt haben. Bei vielen CTP-Neuinstallationen, bei denen man sich nicht für CRON entschieden hat, geht das aus Platzgründen nicht. Zuerst muss das alte System abgebaut werden, erst dann kann das neue an seinen Platz.»

CTP ist CRON Printing
Patrick Martin, Verkaufsleiter Offset Material

DIE ENTWICKLUNG

Stefan Werner erläutert die Entwicklung von CRON: «Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und hat sich auf das CTP-Segment fokussiert. Dabei stand immer auch der Exportmarkt im Vordergrund. Weltweit sind bislang über 6’000 Systeme installiert worden. Mit Sicherheit hat Screen nach wie vor deutlich mehr Installationen am Markt, doch wenn wir die Verkäufe in den letzten vier, fünf Jahren anschauen, sind wir gemäss unserer Einschätzung der aktuelle CTP-Marktführer in Asien und Europa. In den USA tun wir uns, trotz Kooperation mit ECRM, etwas schwer, aber das hat in erster Linie politische Hintergründe. Konkret der Handelskonflikt zwischen China und den USA.»

Und weiter: «Firmengründer Mike Xiang hat ein klar formuliertes Ziel: die besten CTP-Systeme zu bauen. Darauf ist die Gesamtstrategie ausgerichtet und dementsprechend hat CRON in den letzten Jahren einige Innovationen vorgestellt, wie beispielsweise den Dual-Drum-Belichter für hohe Produktionsvolumen. CRON deckt heute den Offsetmarkt in allen Formatklassen ab, bietet Lösungen für den Zeitungsdruck und den Flexodruck. Dabei können die verschiedensten Druckplattentechnologien eingesetzt werden.» Gemäss Stefan Werner arbeiten für CRON EMEAR rund 7 Leute, in Deutschland befindet sich zudem ein umfangreiches Ersatzteillager.

Thomas Früh kann auch vor dem Hintergrund der verschiedenen Versorgungskrisen Entwarnung geben: «Ich betreue und kenne seit über 30 Jahren Systeme und Maschinen verschiedenster Hersteller. Aber so etwas Zuverlässiges und Robustes wie CRON habe ich nie erlebt. Ich bin gewissermassen ein Fan von CRON, weil ich einfach tagtäglich sehe und erlebe, was dieses Unternehmen leistet. Das Ersatzteillager in Europa deckt alles ab. Es war Firmengründer Mike Xiang immer klar, dass er weltweit nur erfolgreich sein kann, wenn er neben den besten und innovativsten CTP-Systemen ein umfangreiches Ersatzteillager und ein eingespieltes und kompetentes Service-Netzwerk anbietet.»

Patrick Martin betont am Ende des Gesprächs: «Wir verkaufen CRON, weil es die besten CTP-Systeme anbietet. Diese Aussage treffen nicht wir, sondern unsere Kunden wie beispielsweise die Werner Druck & Medien AG, welche die CRON-Lösung wirklich sehr genau angeschaut hat.»

CTP ist CRON!

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