Neue Wege mit Digitaldruck

Neue Wege mit Digitaldruck Printing

Der Schweizer Standort der Verpackungsgruppe Eson Pac AG heisst jetzt PEP Labels AG. Neu arbeitet das Start-up mit der Digitaldruckmaschine HP Indigo 6900. Die Umrüstung auf die neue Maschinenlösung wurde dank tatkräftiger Unterstützung der Chromos Group AG innerhalb von zwei Wochen umgesetzt und eröffnet neue Möglichkeiten.
Text: Michaela Geiger / Bild: Chromos Group

Neue Wege mit Digitaldruck Printing
Im Bild (von links): Markus Konz (Chromos Group AG), Duc Quoc Pham, Jakob Yazici (beide PEP Labels) und Adrian Meyer (Chromos Group AG).

PEP Labels AG

Duc Quoc Pham, CEO von PEP Labels AG und früherer Managing Director bei der Eson Pac AG, hat sich einen Lebenstraum erfüllt und in einem Share-Deal zunächst die Schweizer Niederlassung der schwedischen Eson Pac-Gruppe am Pfeffingerring 201 in Aesch BL übernommen. Der Management-Buy-out wurde im September 2019 vollzogen. Seither werden Strukturen und Prozesse neu aufgestellt und zukunftsfit gemacht.
Das neue Unternehmen heisst PEP Labels AG und gründet auf alten Wurzeln: Im Werk in Aesch wurden schon in den 70er- Jahren Papiererzeugnisse hergestellt und vertrieben. Damals unter dem Namen Guhl & Scheibler. Kurz vor der Jahrtausendwende folgte der Zusammenschluss mit einer gros-sen Druckerei in Schweden. Mit einer weiteren schwedischen Akquisition 2011 spezialisierte sich die Firma auf Verpackungslösungen für die Pharmaindustrie. Jetzt kehrt das Werk in Aesch mit der PEP Labels AG zu seinen Wurzeln zurück.


«Wir bieten Lösungen für die Lieferkette von Pharmaverpackungen, die auf dem neuesten Stand des Wissens sind», sagt Duc Quoc Pham im Gespräch mit Pack aktuell. «Wir produzieren am Standort Aesch unter anderem Etiketten für medizinische Verpackungen, aber auch für klinische Studien.» Zum Kundenkreis gehören die Global Play-er der Pharmaindustrie.

Mit Covid-19 ist der Markt in Bewegung geraten. «Beim Thema Impfstoff möchte jeder der Erste sein im Markt», sagt Duc Quoc Pham. Da 80 Prozent der Unternehmen, die in diesem Ringen um eine Lösung am Ball sind, auch zum Kundenkreis der PEP Labels AG gehören, läuft das Geschäft. «Corona hat uns mit Labeling für in klinischen Studien eingesetzte Produkte eine Sonderkonjunktur beschert», so Duc Quoc Pham. Die 50 Mitarbeiter von PEP Labels in Aesch arbeiteten in drei Schichten, um den Bedarf zu bedienen.

Im Mai 2020 – mitten im Lockdown – fiel dann plötzlich die schon in die Jahre gekommene HP Indigo WS 4050 aus. «Wir hatten einen Austausch der Maschine erst in zwei, drei Jahren eingeplant und mussten jetzt schnell um planen», so Duc Quoc Pham. Was er im Interview sachlich berichtet, ist bei einem Zulieferer für die sehr strukturierte Pharmaindustrie eine äusserst prekäre Situation. Lieferverzug ist nicht gern gesehen. «Als Etikettenlieferant sind wir fester Bestandteil der Produktionsprozesse unserer Kunden. Da kann man nicht einfach mal ausfallen.»

Schnelle Lösung

Die Lösung kam in Form einer tatkräftigen Unterstützung der Chromos Group AG. Das in der Schweiz und Österreich tätige Handelsunternehmen mit Sitz in Dielsdorf ZH ist bevorzugter Vertriebspartner der Digitaldruckmaschine HP Indigo 6900 von HP Indigo. «Wir haben gemeinsam etwas Ausserordentliches auf die Beine gestellt», erzählt Duc Quoc Pham. Ab dem Moment des Entscheids, mit der Chromos Group zu kooperieren, hat es zwei Wochen gedauert, bis die funktionsfähige Digitaldruckmaschine HP Indigo 6900 fertig installiert bei PEP Labels stand.

«Das ging so schnell, weil wir im Chromos Group Demo- und Trainingscenter in Glattbrugg die Demo-Maschine HP Indigo 6900 zur Verfügung hatten. Als Demo-Maschine war diese natürlich voll ausgestattet und lässt für den Verpackungs- und Etikettendruck keine Wünsche offen», sagt Markus Konz, Sales Manager HP Indigo Labels & Packaging. Die Lieferung einer ganz neuen Maschine wäre auch möglich gewesen, aber sicherlich nicht so schnell. «Üblich ist eher, dass es vier bis fünf Wochen dauert, bis so eine Maschine beim Kunden steht und für die Produktion eingerichtet ist.»

Auch punkto Finanzierung fand sich eine vernünftige Lösung. Was normalerweise über eine Bank oder über den Hersteller abgewickelt wird, übernahm angesichts der Dringlichkeit in diesem Fall die Chromos Group und gewährte ein Darlehen.
«In einer solch herausfordernden Situation den richtigen Partner an der Seite zu haben, ist Gold wert», sagt Duc Quoc Pham. «Den haben wir mit der Chromos Group definitiv gefunden.» Die Entscheidung für die HP Indigo 6900 hat er bis heute nicht bereut. «Wir haben von Seiten des Marketings ganz andere Möglichkeiten, an unsere Kunden heranzutreten und neue Features zu präsentieren. Allen voran Sicherheitsetiketten und individualisierte Lösungen», erzählt der PEP-Labels-Chef.

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Die HP Indigo 6900 bei ihrer täglichen Arbeit.

Neue Möglichkeiten

Die gut ausgestattete Demo-Maschine aus Glattbrugg hatte alle Wunsch-Features bereits integriert. Zum Beispiel verfügt die HP Indigo 6900 über eine Inline-Primer-Einheit (ILP). «So konnten wir einen Vorarbeitsschritt mit integrieren; die Primer-Station spart uns damit Zeit und bringt viel Flexibilität», sagt Duc Quoc Pham. Weiterer Vorteil: Die neue Maschine läuft doppelt so schnell wie die alte. «Kunden können wir so kurzfristig schneller bedienen», so der PEP-Labels-CEO.

Mit dem Einsatz der neuen HP Indigo 6900 hat PEP Labels bereits Arbeiten im Flexodruck reduziert. «Hatten wir vorher mit vier Flexodruckmaschinen 90 bis 95 Prozent aller Arbeiten auf Flexodruck erledigt, sind wir jetzt bei 80 Prozent Flexo-druck und 20 Prozent HP Indigo Digitaldruck», so Duc Quoc Pham. Ziel sei es, sukzessive weitere Pharmakunden von den Vorteilen der HP Indigo 6900 zu überzeugen. Solche Change-Projekte erfordern in der durchgeplanten Pharmabranche einen grösseren Zeithorizont. Mit weiteren strategischen Überlegungen denkt Duc Quoc Pham bereits in die Zukunft. Eine von vielen neuen Applikationen der HP Indigo 6900 ist die Mikroschrift, mit der gedruckt wird – also gewisse Sicherheitsmerkmale, die mit blossem Auge nicht erkennbar und somit fälschungssicher sind. Oder QR-Codes, die mit unsichtbarer Tinte aufgedruckt werden. «Das Etikett spielt künftig eine sehr wichtige Rolle», ist Duc Quoc Pham überzeugt. Im Pharma-Bereich sowie in der Industrie ist Fälschungs- und Markenschutz für hochwertige Produkte ein eminent wichtiges Thema und wird daher für PEP Labels zum Verkaufsargument.

Zudem erfordert die HP Indigo 6900 weniger Vorarbeit als bisherige Maschinenlösungen. «Der Workflow hat sich dadurch für uns deutlich vereinfacht, indem wir einfach den Nummernkreis des Kunden über-nehmen und einpflegen können», sagt Duc Quoc Pham. Vom Etikett bis zur Faltschachtel ist PEP Labels AG in die Entwicklungsprozesse rund um die Verpackung bei Kun-den eingebunden. Vorbei ist auch die Zeit, da mit Digital-druck nur kleine Auflagen gedruckt wurden. «Das ist heute nicht mehr so», sagt Duc Quoc Pham. Da die neue Maschine doppelt so schnell läuft, könnten viele Produkte vom Flexodruck in den Digitaldruck umgelagert werden. «Es entlastet uns, was die Rüstzeiten anbelangt. So haben wir Kapazitäten frei für neue Projekte.»

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