Die Mailingprofis

Winkler Kuvert GmbH

Das Grazer Unternehmen Winkler Kuvert GmbH hat im Drucksaal eine neue Formel eingeführt: Eine A1-Maschine zum Preis einer Halbbogenmaschine, konkret eine RMGT 920, liefert mehr Effizienz und Flexibilität.

Der Name Winkler Kuvert greift eigentlich viel zu kurz, denn das Grazer Unternehmen ist heute eine Druckerei mit angeschlossenem Lettershop. Das Wort Kuvert im Firmennamen leitet sich aus der 70-jährigen Geschichte ab. Das Unternehmen startete mit einem Papiergroßhandel, in den 90er-Jahren stieg die Unternehmerfamilie Winkler in die Kuvertproduktion ein und um die Jahrtausendwende wurde in weiterer Konsequenz der Maschinenpark mit einer Viertelbogenmaschine von RMGT/RYOBI erweitert. Heute positioniert man sich als Full-Service-Dienstleister mit hohem Wertschöpfungsgrad im Offset- und Digitaldruck inklusive Lettershop.

Die Produktionsschwerpunkte sind neben den Kuverts, Taschen und Geschäftsdrucksorten alle Arten von Mailings mit und ohne Personalisierung und in letzter Zeit vermehrt auch Gutscheinhefte und Flyer. Mit ein paar Zahlen schlüsselt der Geschäftsführer Christoph Winkler das Produktionsvolumen auf, welches von dem Team gestemmt wird. So werden pro Jahr insgesamt 40 Millionen Kuverts und Taschen hergestellt und die Mailingproduktion beläuft sich auf rund 15 Millionen Exemplare. Zudem hat sich das Unternehmen ein detailliertes Know-how im Versand angeeignet und kennt die spezifischen Bestimmungen in den einzelnen Nachbarländern und darüber hinaus genau.

Ausgewogener Kundenmix bei Winkler Kuvert GmbH
Im Mailingbereich macht die Schwester des Geschäftsführers, Daniela Wolf, die den Bereich Kundenservice leitet, zwei Trends aus: Kunden müssen einerseits immer schneller auf die Veränderungen am Markt reagieren, was sich auch auf die Lieferzeiten der Druckerei auswirkt, anderseits werden die Mailings immer aufwendiger ausgestattet, das zeige sich zum Beispiel in der Papierauswahl und dem Personalisierungsgrad. »Auf die verlorene Planbarkeit können wir nur mit einer Just-in-time-Printproduktion reagieren.«

Das Unternehmen hat bereits 2016 auf diese Entwicklung reagiert und eine Halbbogenmaschine von RGMT aus der 7er-Baureihe durch die Chromos Group AG auf LED-UV-Trocknung umgerüstet. »Die Bogen gelangen dadurch vollkommen durchgehärtet in die Auslage und können für den Widerdruck umschlagen, umstülpt oder direkt weiterverarbeitet werden.« Auf diese Weise konnten wir die Produktionszeiten deutlich reduzieren, was unsere Kunden schätzen«, versichert Christoph Winkler. Das sei kein vollkommen neuer Trend, aber er wurde durch die Corona-Krise nochmals verstärkt. Apropos Krise: Die habe man aufgrund des ausgewogenen Kundenmixes sowie der Partnerschaft mit den einzelnen Kunden und der Flexibilität in der Produktion relativ gut gemeistert.

Der klassische DIN-A4-Achtseiter
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung hat das Unternehmen 2019 mit der Investition in eine RMGT 920 den Sprung ins A1-Format gewagt. Die Baureihe deckt das Bogenformat von 640 x 920 mm ab, was dem klassischen DIN-A4-Achtseiter entspricht und sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. (Aktuell sind über 1.800 Maschinen dieser Baureihe in den unterschiedlichsten Ausstattungen von 2 bis 8 Druckwerken mit und ohne Wendung in Betrieb.) Nach einer Markterhebung der Chromos Group AG werden im Akzidenzbereich auf Offsetdruckmaschinen im Format 70 x 100 bis zu 80 Prozent ausschließlich Formen mit acht A4-Seiten gedruckt. »Mit dem A1-Format können wir nahezu alle an uns gerichteten Anfragen schnell und vor allem effizient produzieren«, betont der Geschäftsführer und wirft noch ein: »und das Ganze zum Preis einer Halbbogenmaschine.«

Heinrich Maag, der bei der Chromos Group AG den Verkauf der Offsetdruckmaschine leitet, unterstreicht an dieser Stelle, dass die RMGT 920 eine platzsparende und sowohl kosten- als auch energieeffiziente Alternative darstelle. Bei der RMGT 920, in der von Winkler Kuvert gewählten Konfiguration mit fünf Druckwerken, dem automatischen Platteneinzug, der automatischen Wascheinrichtung für Gummituch und Farbwalze, der automatischen Umstellung der Bogenführung in der An- und Auslage, der Offline-Messstation und der LED-Trocknung, liegt das Einsparungspotenzial bei den Anschaffungskosten bei rund 35 Prozent. Aber auch bei den laufenden Kosten wie etwa den Druckplatten und dem Stromverbrauch ergeben sich deutliche Einsparungen, wie Christoph Winkler im Gespräch mit der Graphischen Revue bestätigt.

Die kompakte Bauweise der Druckmaschinen von RMGT hat das Unternehmen seit jeher überzeugt, denn Platz ist am Grazer Standort schon immer Mangelware gewesen. Sie macht sich aber auch bei der Bedienbarkeit und der Verfügbarkeit positiv bemerkbar. »Nach einer Woche kann jeder Drucker ohne aufwendige Schulung auf der RGMT 920 arbeiten und die Verfügbarkeit der Maschine war noch nie ein Problem.«

Winkler Kuvert GmbH
RMGT 920ST-5-CC-SLD

LED-UV-Farben: gute Deinkbarkeit gegeben
Das Thema LED-UV-Druckfarben, das auch in der Branche immer wieder diskutiert wurde, sei nun endgültig kein Thema mehr. »Die bedenklichen Fotoinitiatoren wurden aus den Druckfarben verbannt und durch die Weiterentwicklung ist heute sowohl auf gestrichenen als auch ungestrichenen Papieren eine gute Deinkbarkeit gegeben.« Außerdem sei das vollflächige Lackieren der Druckbogen auch keine energieeffiziente und umweltfreundliche Lösung, um die Durchlaufzeiten zu beschleunigen, versichert der Geschäftsführer. Die sofortige Durchhärtung der Druckfarben sei auch in Verbindung mit hybriden Produktionen (offset/digital) enorm wichtig. »Das hilft uns, die Abläufe im Digitaldruck und der Weiterarbeitung zu optimieren.«

Resümee
Für das Produktspektrum der Druckerei Winkler sei die RMGT 920 die passende Maschine, die die geforderte Effizienz und Flexibilität liefere. »Wir haben eine Halbbogenmaschine, die es uns ermöglicht, sowohl im Viertelbogen als auch im A1-Format Geld zu verdienen und diese Flexibilität ist für uns in dem angespannten Wettbewerbsumfeld das Wesentliche. Mit der LED-UV-Technologie können wir unseren Kunden eine Just-in-time-Produktion bieten, was gerade im Mailing-Bereich ein absolutes Muss ist.«

A1-Druckformat eine Alternative
Aus unserer Sicht kann eine Druckmaschine im Formatbereich 920 x 640 mm, auf der ausschließlich Aufträge mit acht A4-Seiten gedruckt werden, durchaus eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Maschinenpark sein. Zwar verliert man durch ein zweites Format die Flexibilität in der Maschinenbelegung, doch die deutlich geringeren Investitionskosten könnten diesen Nachteil aufheben. Unternehmen, die sich ausschließlich auf dieses Druckformat festlegen, müssen Aufträge mit einem größeren Format als acht A4-Seiten extern auslagern. Je nach Auftragsstruktur kann dies durchaus ein gangbarer Weg sein. Aber auch für Betriebe, die bisher ausschließlich im Halbbogenformat tätig sind, kann der Einstieg in diese Formatklasse lukrativ sein.

Winkler Kuvert GmbH (kuverts.at)

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