Data-Matrix vs. QR-Code vs. Strichcode: Welche Codes passen am besten zu Ihren Anforderungen?

Data-Matrix vs. QR-Code vs. Strichcode: Welche Codes passen am besten zu Ihren Anforderungen? Coding

In der heutigen Industrie sind Barcodes unverzichtbar für die Produktkennzeichnung und -verfolgung. Neben den traditionellen Strichcodes gewinnen zweidimensionale Codes wie Data-Matrix-Codes und QR-Codes immer mehr an Bedeutung. Sie bieten Herstellern vielfältige Möglichkeiten, die von der Erweiterung der Produktverpackung bis hin zum Schutz vor Fälschungen reichen. Doch welcher Code ist der richtige für Ihr Unternehmen?

Die Rolle der Strichcodes in der Industrie

Traditionelle Strichcodes, auch als 1D-Barcodes bekannt, bestehen aus einer Reihe von parallelen Linien unterschiedlicher Breite und Abstände. Sie sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Einzelhandels und der Logistik. Strichcodes sind einfach zu drucken und zu scannen, haben jedoch eine begrenzte Datenkapazität und sind anfällig für Beschädigungen. Zudem müssen sie in einer bestimmten Ausrichtung gelesen werden.

Strichcodes eignen sich hervorragend für einfache Anwendungen wie die Produktidentifikation im Einzelhandel. Ihre Einfachheit ist jedoch auch ihre Einschränkung, da sie nur eine begrenzte Menge an Informationen speichern können.

Data-Matrix vs. QR-Code vs. Strichcode: Welche Codes passen am besten zu Ihren Anforderungen? Coding

1D-Codes sind einfach zu drucken und scannen, haben aber starke Einschränkungen

Was sind QR-Codes?

Der QR-Code (Quick Response Code) wurde 1994 von der japanischen Firma Denso entwickelt und ist ein zweidimensionaler Barcode. Er verschlüsselt Daten in einem quadratischen Raster aus schwarzen und weissen Modulen. QR-Codes sind omnidirektional lesbar, was bedeutet, dass sie aus jeder Richtung gescannt werden können. Sie können bis zu 4.296 alphanumerische Zeichen speichern und unterstützen sogar Multibyte-Zeichensätze wie Kanji, was sie für internationale Anwendungen geeignet macht.

Ein wesentlicher Vorteil von QR-Codes ist ihre Zugänglichkeit. Verbraucher können sie mit den meisten Smartphone-Kameras scannen, ohne eine spezielle App zu benötigen. Dadurch sind sie ideal für verbraucherorientierte Anwendungen wie Marketingkampagnen oder die Bereitstellung zusätzlicher Produktinformationen.

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QR-Codes können bis zu 4.296 alphanumerische Zeichen speichern und unterstützen Multibyte-Zeichensätze

Was sind Data-Matrix-Codes?

Data-Matrix-Codes sind ebenfalls zweidimensionale Barcodes, die Daten in einem quadratischen oder rechteckigen Raster aus dunklen und hellen Modulen speichern. Sie sind physisch kleiner als QR-Codes und bieten eine hohe Datendichte auf kleinstem Raum. Dies macht sie ideal für die Kennzeichnung von kleinen Produktteilen oder Komponenten, bei denen der Platz begrenzt ist.

Data-Matrix-Codes sind in verschiedenen Branchen weit verbreitet, darunter Elektronik, Gesundheitswesen, Automobil- und Luftfahrtindustrie. Sie sind die einzigen 2D-Codes, die für die Erfüllung des GS1-Standards bei regulierten Gesundheitsprodukten zugelassen sind.

Data-Matrix vs. QR-Code vs. Strichcode: Welche Codes passen am besten zu Ihren Anforderungen? Coding

Data-Matrix-Codes sind zweidimensionale Barcodes, die Daten in einem quadratischen oder rechteckigen Raster aus dunklen und hellen Modulen speichern

Gemeinsamkeiten von Data-Matrix-Codes und QR-Codes

Beide Code-Typen sind zweidimensional und können mehr Informationen speichern als traditionelle Strichcodes. Sie unterstützen globale Standards wie die GS1-Identifikationsnummern, einschliesslich der Global Trade Item Number (GTIN). Zudem können sie zusätzliche Daten wie Mindesthaltbarkeitsdaten, Serien- und Chargennummern enthalten.

Sowohl Data-Matrix-Codes als auch QR-Codes sind lizenzfrei und öffentlich zugänglich. Ihre Spezifikationen sind bei der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erhältlich. Beide verfügen über eine Fehlerkorrekturfunktion, die es ermöglicht, die Codes auch dann noch zu lesen, wenn sie teilweise beschädigt sind. Dies wird durch den Einsatz des Reed-Solomon-Algorithmus erreicht.

Data-Matrix vs. QR-Code vs. Strichcode: Welche Codes passen am besten zu Ihren Anforderungen? Coding

Unterschiede zwischen den Codes

Datenkapazität und Grösse

  • Strichcodes haben eine begrenzte Datenkapazität und benötigen mehr Platz, um zusätzliche Informationen zu speichern.
  • Data-Matrix-Codes sind sehr kompakt und können viele Daten auf kleinstem Raum speichern.
  • QR-Codes bieten die grösste Datenkapazität und können umfangreiche Informationen sowie unterschiedliche Zeichensätze speichern.

Anwendungsbereiche

  • Strichcodes sind ideal für einfache Anwendungen wie die Produktidentifikation im Einzelhandel.
  • Data-Matrix-Codes werden häufig für die interne Produktkennzeichnung und den Schutz vor Fälschungen eingesetzt, besonders in Branchen mit begrenztem Platzangebot auf den Produkten.
  • QR-Codes sind optimal für verbraucherorientierte Anwendungen, bei denen grosse Datenmengen oder interaktive Inhalte vermittelt werden sollen.

Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit

  • Strichcodes müssen in einer bestimmten Ausrichtung gescannt werden und sind anfällig für Beschädigungen.
  • Data-Matrix-Codes und QR-Codes sind omnidirektional lesbar und verfügen über eine höhere Fehlertoleranz.
CodetypData-Matrix-CodeQR-CodeTraditioneller 1D-Strichcode
Numerisch3.116 Zeichen7.089 Zeichen8-20 Zeichen (abhängig vom Typ)
Alphanumerische Zeichen2.335 Zeichen4.296 ZeichenNicht unterstützt
Bytes1.556 Bytes2.953 BytesNicht unterstützt
Grösse
Min.10 x 10 Elemente21 x 21 ElementeVariiert: 1 Dimension (z.B. 95 Module für Code 128)
Max.144 x 144 Elemente177 x 177 ElementeVariiert: 1 Dimension
Fehlerbehebung
FehlerkorrekturReed-Solomon-AlgorithmusReed-Solomon-AlgorithmusKeine oder sehr begrenzt (abhängig vom Code-Typ)

Welcher Code passt zu Ihren Anforderungen?

Die Wahl des richtigen Codes hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Platzangebot auf dem Produkt: Wenn der Platz begrenzt ist, sind Data-Matrix-Codes aufgrund ihrer Kompaktheit die bessere Wahl.
  • Datenmenge: Für umfangreiche Informationen eignen sich QR-Codes, da sie mehr Daten speichern können.
  • Zielgruppe: Für Anwendungen, die sich direkt an Verbraucher richten und eine einfache Scan-Möglichkeit bieten sollen, sind QR-Codes ideal.
  • Branchenanforderungen: In einigen Branchen sind bestimmte Codes aufgrund von Standards oder regulatorischen Anforderungen vorgeschrieben.
Data-Matrix-CodeQR-CodeTraditioneller 1D-Strichcode
– Rückverfolgbarkeit der Lieferkette, einschliesslich direkter Teilekennzeichnung, z. B. bei elektronischen Bauteilen– Zusätzliche Produktinformationen– Preisauszeichnung im Einzelhandel
– Schutz vor Fälschungen durch Serialisierung, z. B. bei Arzneimittelverpackungen– Gebrauchsanweisungen und Rezepte– Bestandsmanagement in Lagern und Logistik
– Social sharing– Versandetiketten und Paketverfolgung
– Automatische Verlinkung zur Ersatzteilbeschaffung und Garantieanmeldung– Identifikation von Produkten wie Bücher (ISBN)

Wichtige Überlegungen für die industrielle Kennzeichnung

Unabhängig davon, welchen Code Sie wählen, ist die Qualität der Kennzeichnung entscheidend. Ein präziser Druck gewährleistet die Lesbarkeit und Zuverlässigkeit der Codes. Die Auswahl des richtigen industriellen Drucksystems ist dabei essenziell. Zudem sollten Sie Qualitätskontrollmechanismen wie Machine-Vision-Systeme einsetzen, um die Genauigkeit und Lesbarkeit der Codes sicherzustellen.

Die Kompatibilität mit Scannern und Lesegeräten Ihrer Handelspartner und Kunden ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Stellen Sie sicher, dass die von Ihnen verwendeten Codes von den gängigen Geräten problemlos erkannt und verarbeitet werden können.

Fazit

Barcodes, ob ein- oder zweidimensional, sind ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Industrie. Während Strichcodes für einfache Anwendungen ausreichend sein können, bieten Data-Matrix-Codes und QR-Codes erweiterte Möglichkeiten für die Datenübermittlung und Interaktion.

  • Strichcodes eignen sich für grundlegende Identifikationsbedürfnisse im Einzelhandel.
  • Data-Matrix-Codes sind ideal für Anwendungen mit begrenztem Platz und hoher Datendichte, insbesondere in der internen Logistik und im Produktionsprozess.
  • QR-Codes ermöglichen eine direkte Kommunikation mit Verbrauchern und eignen sich für Marketingaktivitäten sowie die Bereitstellung umfangreicher Produktinformationen.

Die Entscheidung sollte auf einer sorgfältigen Analyse Ihrer spezifischen Anforderungen basieren. Berücksichtigen Sie dabei sowohl die technischen Aspekte als auch die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe.

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